News - Bürger wollen das „Heidehaus“
Nordddeutsche Rundschau, 06.05.2015
Kremperheide
- Das ist eine deutliche Bestätigung der Planungen und ein eindeutiger
Arbeitsauftrag an die Kommunalpolitik: Mit großer Mehrheit stimmten die Bürger,
die sich an der Umfrage beteiligt hatten, für den Bau eines
Dorfgemeinschaftshauses („Heidehaus“) in Kremperheide. Da die Ortspolitik eine
so weitreichende Entscheidung nicht allein treffen wollte, wurde beschlossen,
eine Bürgerbefragung zu veranstalten. Alle Einwohner über 16 Jahren waren
aufgerufen, über die Grundsatzentscheidung zum Bau und den Standort zu
entscheiden. Und davon machten mehr als die Hälfte aller Umfrageberechtigten
Gebrauch: 1089 (52,71 Prozent) von 2066 Bürgern gaben ihre Stimme ab – und rund
82 Prozent votierten grundsätzlich für den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses.
Nicht ganz so deutlich war das Ergebnis bei der Frage nach dem bevorzugten Standort. Zur Wahl stand das Grundstück am Birkenweg auf dem Sportplatzgelände und das Grundstück an der Dorfstraße zwischen Wiesengrund und Sandland-Siedlung. Der Birkenweg hatte mit 54,34 Prozent gegenüber 45,16 Prozent für die Dorfstraße die Nase vorn; 0,5 Prozent der Stimme waren ohne Standortwahl abgegeben worden. „Nun ist es an der Gemeindevertretung Kremperheide, das Votum der Bürgerinnen und Bürger umzusetzen“, schreibt Bürgermeister Sven Baumann in einer Mitteilung an alle Einwohner.
Mit der Wahl für den Standort Birkenweg haben sich die Bürger für die günstigere Variante entschieden, denn die rund 500 000 Euro für den Ankauf des Grundstücks an der Dorfstraße entfällt. Das Grundstück am Birkenweg ist bereits in Gemeindebesitz. Zudem wählten die Kremperheider damit das Konzept, das auch den Tourismus mit Nähe zur Natur fördern könne. Dafür sprächen die unmittelbare Nachbarschaft zu Abenteuerspielplatz, Skateranlage, Sportbereichen und dem Naturschutzgebiet mit Badesee.
Geplant sind Räumlichkeiten für bis zu 120 Personen, wobei neben einem Gastraum ein teilbarer Saal entstehen soll. Die Bewirtung erfolgt durch ein Café oder ein Bistro. Ein Gastroberater sieht für den Standort Birkenallee deutlich bessere Möglichkeiten. Dort sei auch ein Restaurant mit Vollgastronomie vorstellbar. Darauf würden die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die sich mit der Entwicklung des „Heidehauses“ beschäftigt hatte, allerdings verzichten wollen.
Rund 1,3 Millionen Euro werden für die Verwirklichung des Projekts veranschlagt. Darin enthalten sind neben den Baukosten von 1,1 Millionen Euro auch die Einrichtung (100 000 Euro), die Küche (60 000 Euro) und die Parkplätze (30 000 Euro). Sollten entsprechende Zuschüsse in einer Höhe von bis zu 750 000 Euro verwirklicht werden, bliebe für die Gemeinde ein Eigenanteil von etwa 550 000 Euro.