News - Erfolgreiche Arbeit über alle Parteigrenzen hinweg
Kreis Steinburg (Volker Mehmel) – Störtörn, Nordjob, Horster Jugendmesse, Steinburger Wohnmarketing: Das sind nur vier von rund 60 Projekten, die das Europäische Förderprojekt Leader plus angeschoben hat. Zwei Millionen Euro sind aus Brüssel ins Kreisgebiet geflossen. Weitere zwei Millionen steuerten Kommunen, Sponsoren und andere Beteiligte bei. Und: 340 000 Euro kamen aus der immer klammer werdenden Kreiskasse. Ende dieses Jahres läuft Leader plus aus. Zeit, auch für die Lokale Aktionsgruppe (LAG), eine Bilanz zu ziehen. Und die fällt – zumindest aus der Sicht des Vorsitzenden Dr. Reinhold Wenzlaff (CDU) und seines Stellvertreters Klaus-Dieter Westphal (SPD) – durch die Bank positiv aus. „Wir haben erfolgreich über alle Parteigrenzen hinweg für die Menschen gearbeitet“, sagt Reinhold Wenzlaff. Er betont insbesondere das finanzielle Engagement des Kreises Steinburg, ohne das die von der EU geforderte Ko-Finanzierung einzelner Projekte häufig nicht zustande gekommen wäre. Zu diesen „Kreis-Kindern“ zählen neben den erwähnten Vorhaben auch die Finanzierung des Regionalmanagers für den Hungrigen Wolf, Ernst-Peter Nawothnig, die Herausgabe des ersten Innovations-Atlas sowie die Förderung von Solarenergie über den Maschinenring, der heimischen Landwirtschaft über den Gemüsebauberatungsring und letztlich auch des Handwerks über die Kooperation mit Partnern in Finnland. Wenzlaff: „Überall gab es den gleichen Ansatz: Wir wollten etwas bewegen. Und das ist uns gelungen.“ Die Stärke von Leader plus, so der CDU-Fraktionschef weiter, habe immer auch in einem integrativen Ansatz gelegen. Olaf Prueß vom Planungsbüro Region Nord, das die Aktionsgruppe beratend begleitet, pflichtet dem bei: „Viele der Projekte kommen richtig gut an.“ Was bunt bebildert im aktuellen Leader plus-Infobrief daherkommt, ist für Klaus-Dieter Westphal eine fast schon einmalige Erfolgsgeschichte. Er sieht die Lokale Aktionsgruppe bundesweit als eine der erfolgreichsten ihrer Art – insbesondere, weil es auch immer wieder gelungen sei, weitere Geldgeber aufzutreiben. Auch Westphal lobt: „Parteipolitik fand in unseren Sitzungen nie statt.“ Hinzu kommt, dass alles sehr zügig und „ohne einen großen Wasserkopf“ beraten und entschieden worden sei. Für den Kampf gegen das Dickicht von EU-Vorschriften wurde sogar eigens eine Stelle innerhalb der Kreisverwaltung geschaffen. Erfreulich auch: „Es ist uns gelungen, Mitnahmeeffekte gänzlich zu vermeiden“, so Wenzlaff. Er hofft nun, dass sich viele der angeschobenen Projekte bald selbst tragen und auch ohne EU-Gelder weiterlaufen können. Genau dies sei ja auch einer der Hintergedanken der Gemeinschaftsinitiative. Für das letzte halbe Jahr hat die Aktionsgruppe noch elf Vorhaben im Köcher. Die Palette reicht vom Hohenlockstedter Wasserturm über das Kreismuseum bis zur gemeinsamen Nutzung der Glückstädter Kasernen-Sporthalle durch die Bildung einer Trägerschaft aus mehreren Vereinen. Wenzlaff, Westphal und seine Mitstreiter würden noch rechtzeitig vor Jahresende gerne ein weiteres Kapital in der EU-Förderung für die Steinburger Bevölkerung aufschlagen – vor allem auch deshalb, weil in den kommunalen Kassen auch in nächster Zeit gähnende Leere herrschen dürfte. Wenzlaff mahnt daher dringend die Landesregierung zu den in diesem Zusammenhang ausstehenden Entscheidungen. „Hier macht sich parteiübergreifend Frust breit“, stellt er seinen Parteifreunden in Kiel kein gutes Zeugnis aus. Er hofft dennoch, dass es noch zu einem nahtlosen Übergang kommen wird.