News - Ein "Haus der Generationen" für Hohenfelde
Itzehoe/ Hohenfelde - In Hohenfelde kennt noch jeder jeden. Die Menschen in dem 930 Einwohner Ort zwischen Itzehoe und Elmshorn engagieren sich für ihre Gemeinde - das Miteinander und die Nachbarschaftshilfe bilden ein starkes Netzwerk. Und das soll auch so bleiben. Doch der Generationenwandel ist schon jetzt sichtbar. Bereits 233 Einwohner sind über 60 Jahre alt. Im Gegenzug sinkt die Geburtenrate dramatisch.
„Die örtliche Infrastruktur wird dem demografischen Wandel und den Anforderungen einer immer älter werdenden Wohnbevölkerung nur teilweise gerecht“, so Bürgermeisterin Marion Gaudlitz. Mit einem „Haus der Generationen“ will sich Hohenfelde den Herausforderungen stellen und das Miteinander der verschiedenen Altersgruppen stärken. Das Konzept überzeugte nicht nur die „Lokale Aktionsgruppe (LAG) AktivRegion Steinburg e. V.“, sondern auch den Landesbeirat der „AktivRegion“, der das „Haus der Generationen“ als Leuchtturmprojekt auswählte und mehr als 600.000 Euro Fördermittel zur Verfügung stellt. Projektmanager Olaf Prüß ist froh, dass die Gemeinde die Veränderungen als Herausforderung versteht: „Es gilt, trotz der demografischen Entwicklung, die Gemeinde zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten.“
„Dies ist bereits das sechste Leuchtturmprojekt im Kreis Steinburg“, erläutert Christian Holst von der egeb: Wirtschaftsförderung, der die LAG-Geschäftsstelle leitet. Er ist froh über die hervorragenden Ideen, die seit dem vergangenen Jahr entstanden sind und gefördert wurden. Holst: „Das zeigt, welches Potenzial in der Region vorhanden ist.“
Für die Umsetzung des anspruchsvollen Projekts hat sich Hohenfelde beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) auf das Forschungsvorhaben „Modellvorhaben zum altersgerechten Umbau von Wohngebäuden, Wohnquartieren sowie der kommunalen und sozialen Infrastruktur“ erfolgreich beworben. Dafür erhält die Gemeinde Unterstützung bei der Konzeptentwicklung sowie die Etablierung geeigneter Beratungs- und Moderationsangebote.
„Unser Ziel ist es, durch eine energetische Sanierung und den Ausbau von altersgerechtem Wohnraum in Form einer Wohnpflegegemeinschaft, älteren Bürgern zu ermöglichen, in der Gemeinde alt zu werden und wohnen zu bleiben“, erklärt Marion Gaudlitz. Dafür soll das Dorfgemeinschaftshaus, das gemeinsam mit dem Feuerwehrgerätehaus sowie dem Spiel- und Sportplatz das Dorfzentrum bildet, zu einem „Haus der Generationen“ umgestaltet werden.
In dem Gebäude befindet sich zurzeit ein Kindergarten mit zwei Gruppen, ein Sportraum, zwei unbewohnte Sozialwohnungen sowie ein Sitzungsraum und ein Büro. Das 1913 errichtete und architektonisch reizvolle Gebäude verfügt über eine gute Bausubstanz, entspricht aber energetisch und baulich nicht mehr den heutigen Anforderungen. Mit dem 1,376 Millionen Euro teuren Projekt soll das Gebäude fit für die Zukunft gemacht werden. Der notwendige Eigenanteil der Gemeinde wird aus der Rücklage und über Kredite finanziert.
Geplant ist, neben dem vorhandenen zweizügigen Kindergarten und dem Sportraum bedarfsgerecht ein Angebot für alten- und eventuell auch behindertengerechtes Wohnen aufzubauen. Eine Wohnpflegegemeinschaft mit acht bis zehn Wohneinheiten, die sich insbesondere am Bedarf von demenziell erkrankten Senioren orientiert und eine Möglichkeit für Kurzzeitpflege bietet, soll entstehen - ein Angebot, das sich auch an Menschen aus den Nachbargemeinden richtet.
Christian Holst
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