News - EU fördert Fischteller von Künstlern
Norddeutsche Rundschau, 17.10.2011
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Wollen mit dem Fischteller für Glückstadts Gastronomie werben: Katrin Ewald, Sandra Kirbis und Werner von Holdt.
Foto: Reimers (2)
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Leckeren Aal werden die Gastwirte im August und September speziell bewerben.
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Knusprig gebraten: Stint kommt nur im Februar und März auf den Teller.
Foto: Ruff
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Die Gäste sollen verwöhnt werden. Nicht nur kulinarisch, sondern auch fürs Auge. Künstler sind jetzt aufgefordert, den Rand eines „Fischtellers“ zu gestalten. Die Idee dazu hatte Gastwirt Christian Püster (45) im Arbeitskreis Fischerei.
Die Gastronomen von sieben Restaurants beteiligen sich an einer besonderen Aktion: Sie alle werden rund um das Jahr auf dem Teller Fisch nach Jahreszeiten anbieten – nach einem „Fischkalender“. Im Februar und März gibt es Stint, in den folgenden zwei Monaten Maischolle, Seezunge und andere Plattfische, ab Juni gibt es Matjes, dann Aal, im Oktober und November Zander und im Winter Dorsch und Kabeljau. Danach geht es wieder mit Stint los.
Werner von Holdt, Inhaber vom Restaurant „Op de Deel“: „Genial, dass die Gastronomen sagen, wir machen etwas zusammen.“ Das sieht auch seine Kollegin Katrin Ewald vom „Kleinen Heinrich“ so: „Es ist schön, dass wir alle einen gestalteten Teller haben, auf dem wir Fisch servieren.“
Auch Tourismus-Chefin Sandra Kirbis schwärmt: „Damit können wir die herausragende Gastronomie bewerben.“
Federführend bei dem Arbeitskreis, aus dem die Idee kommt, ist die Stadt – vertreten durch Heike Schmidt, Sachbereichsleiterin im Bauamt. „Glückstadt ist für seine kulinarische Spezialität bekannt – den Original Glückstädter Matjes“, teilt sie mit. „Doch die Region bietet weit mehr an Fischarten.“
Seit Monaten arbeiten die Gastronomen an dem Fischkalender, „damit ihre Gäste das ganze Jahr über jahreszeittypischen Fisch in Glückstadt genießen können“. Der künstlerisch gestaltete Tellerrand soll die enge Verbundenheit der Stadt Glückstadt zu ihrer Vergangenheit als Fischereistandort, aber auch zu ihrem heutigen maritimen Charakter aufzeigen.
Jetzt sind die Künstler gefordert – sie sollen den Tellerrand optisch aufwerten. Die Farbwahl ist frei, allerdings sollte das Motiv einfarbig gestaltet sein. Einsendeschluss ist der 30. November. Die Ausschreibungsunterlagen stehen ab sofort auf der Internetseite der Stadt Glückstadt (www.glueckstadt.de) zum Download zur Verfügung. Das Preisgeld beträgt 1000 Euro. 500 Euro werden vom Zukunftsprogramm Fischerei der EU bezahlt, die andere Hälfte geben die Gastronomen dazu.
Die Entwürfe werden anschließend von einem Fachgremium gesichtet und ausgesuchte Beiträge werden dann einer Jury präsentiert. Zudem gibt es einen gedruckten Fischkalender, eine Broschüre, in der die Fische passend zu jedem Monat vorgestellt werden. Ausgesucht hat diese Werner von Holdt, der Koch und Fischfachwirt ist. Zudem ist der 54-Jährige Angler. Die Texte – sie sind fachlich, aber auch einige heiter – werden von Mitarbeitern des Detlefsen-Museums geschrieben.
Im Arbeitskreis Fischerei haben sich noch zwei weitere Projekte herauskristallisiert: Es entsteht ein Audioguide mit Wissenswertem aus der Glückstädter Geschichte. Dies Projekt betreuen Burkhard Mertsch und Bernd Schmidt. Zudem macht der Fischereiverein Marketing. Beide Projekte werden zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt. Alle werden von dem Büro Region Nord begleitet und sind städtische Projekte. Zielvorgabe vom Zukunftsprogramm Fischerei der EU ist: „Die erlebbaren Fischereigeschichte Glückstadts.“ Das gesamte finanzielle Volumen beträgt 22 226 Euro, davon werden aus EU-Mittel 9427 Euro gefördert.