News - Sommersonne und nette Menschen
Norddeutsche Rundschau, 13.08.2012![]() Bahrenfleth |
Mit seiner siebten Auflage hat sich das Oldtimertreffen des Vereins Trecker, Land und Leben in der Region neben Brokstedt endgültig als zweites großes Treffen von Freunden alten landwirtschaftlichen Geräts etabliert. Bei herrlichem Sommerwetter riss am Wochenende der Besucherstrom von und zur Treckerscheune im Ortsteil Neuenkirchen nicht ab. Landwirt Reimer Hahn hatte wieder ausreichend Fläche bereitgestellt, so dass auch das immer größer werdende Fahrerlager untergebracht werden konnte. Und gestern fand dann noch das historische Pflügen auf den Ländereien von Kurt Möller am Ortseingang statt – für viele Schlepperfreunde stets ein besonderer Leckerbissen.
„Das ist einfach ein netter Menschenschlag hier“, urteilte Johannes Koehl. Der 54-Jährige war mit seinem gleichaltrigen Freund Franz-Josef Holtgrewe aus Osnabrück angereist. Rund 20 Stunden war das Duo für die knapp 300 Kilometer auf seinen beiden alten Deutz-Schleppern unterwegs. „Zwei Tage hin, zwei Tage hier bleiben, zwei Tage zurück“, so die Rechnung der Treckerfreunde, für die es fast schon ein Kurztripp war. Im vergangenen Jahr waren beide auf eigener Achse bis nach Kastelruth in Tirol gefahren – in 190 Stunden und mit Tempo 18.
Wie die beiden Osnabrücker waren viele der Angereisten gerne bereit, ihre Geschichten zu erzählen – oder die ihrer Fahrzeuge. Der Hodorfer Klaus Köpken zum Beispiel hatte zwar eine kurze Anreise, dafür mit einem 156 PS starken Ford TW 25 wohl den größten Schlepper. „Den habe ich von einem Bauern in Grevenkop gekauft“, berichtete er.
Neben Schleppern aller Baujahre und Fabrikate – knapp 200 mögen es gewesen sein – standen vor allem historische landwirtschaftliche Geräte im Mittelpunkt, die man häufig in vollem Betrieb bewundern konnte. „Das ist bei uns das Besondere“, sagte Vereinsvorsitzender Andreas Mohr. „Hier werden nicht nur Schlepper hingestellt, hier zeigen wir, wie früher Landwirtschaft betrieben wurde.“ Dabei lohnte sich für die Besucher auch ein Rundgang durch die eigentliche Treckerscheune. Dort hat der rührige Verein eine stetig wachsende Sammlung von Geräten, Werkzeugen, Maschinen und unzähligen Utensilien längst vergangener Zeiten zusammengetragen. Während viele der älteren Besucher in Erinnerungen schwelgen konnten, hatten auch die Kinder ihren Spaß. Die Kartoffelsortiermaschine war im Dauerbetrieb, der „fliegende Teppich“ auf dem Acker unterwegs, oder es lockten Kutschfahrten. Zwischendurch konnte man noch Günter Meyer aus Krempermoor einen Besuch abstatten, der am praktischen Beispiel den Torfabbau in der Region demonstrierte. Das nächste Scheunenfest findet in zwei Jahren statt. Nach den Plänen des Vereins könnte dann sogar noch ein Backhaus als zusätzliche Attraktion stehen.