News - Docke: Spatenstich mit Minister
Norddeutsche Rundschau, 06.08.2013
Foto 1: Ein Haufen, fünf Männer und ein neuer Haufen: Spatenstich mit (von
links): Bürgervorsteher Paul Roloff, Landrat Torsten Wendt,
Bauausschussvorsitzender Dr. Sven Wiegmann, Minister Andreas Breitner
und Bürgermeister Gerhard Blasberg. Foto: Reimers
Foto 2: Der Minister bewundert die Graffitikunst (von links): Friedemann Jax, Markus Kannengießer und Andreas Breitner.
Glückstadt. In der vergangenen Woche war der
Innenminister zweimal zum Essen in Glückstadt. "Matjes" hat Andreas
Breitner in Restaurants am Markt gegessen. Gestern gab es wieder Matjes
für den Kieler Politiker. Doch vorher musste er arbeiten. Mit dem Spaten
schippte er Sand von einem Haufen auf den nächsten. Es war der
symbolische Spatenstich für den Ausbau der Docke am Außenhafen. Das 1,6
Millionen Euro teure Projekt "Freizeitpark" wird mit
Städtebaufördermitteln bezuschusst. Das Land zahlt rund 600 000 Euro.
Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume stellt rund
287 000 Euro aus Mitteln des Europäischen Fischereifonds zur Verfügung.
Zahlreiche Vertreter aus der Politik und von Behörden waren auf
das drei Hektar große Areal "Docke" gekommen, um diesem historischen
Akt beizuwohnen. "Ein optimaler Arbeitsbeginn", sagte der Minister
angesichts der warmen Temperaturen. Es war sein erster Termin nach
seinem Urlaub. "Hier wird ein Stück Stadtgeschichte geschrieben." Denn
die Docke war einst der Kriegshafen dänischer Könige.
Seit 1971
sei das Land finanziell beteiligt an der Sanierung Glückstadts als
Gesamtdenkmal. Über 44 Millionen Euro sind in die Stadt geflossen. Und
so bekannte Breitner: "Es ist eine Aufwertung des Stadtdenkmals, das
hervorragende Potenziale hat." Der Minister schwärmte von der Elbestadt:
"Wie schön Sie es hier haben, kann ich Ihnen als Außenstehender sagen."
Glückstadt sei eine "Perle in Schleswig-Holstein, die ordentlich
herausgeputzt" sei. Er freue sich, dass die Stadt ihr reiches
historisches Erbe" bewahre.
Auf der Docke wird jetzt ein
Freizeitpark, der so genannte Themenpark "Fisch" entstehen - in
Anlehnung an Glückstadt als ehemaliger Heimathafen einer Wal- und
Heringsfangflotte. Das Gelände solle künftig für Konzerte und andere
Veranstaltungen sowie für Fischmärkte und Jahrmärkte genutzt werden.
Außerdem entstehen ein Skaterparcours, ein Naturlehrpfad und ein
Spielplatz.
Bürgervorsteher Paul Roloff erinnerte an frühere
Zeiten, als Stadtgründer König ChristianIV. die Docke als Kriegshafen
1620 kurz nach der Stadtgründung baute. In Folge wurde die Docke noch
im 17. und 18. Jahrhundert genutzt. 1814 bis 1816 wurde der Hafen dann
wegen der zu hoher Verschlickung verfüllt. Von 1920 bis 1994 war die
Holzhandlung Gehlsen auf dem Gelände ansässig "und erlebte zwei
schwere Sturmfluten". Danach sei das Areal 25 Jahre eine
Industriebrache gewesen. Das Gelände war über viele Jahrzehnte im
Besitz des Landes. Gehlsen hatte ein Erbbaurecht, das 1994 an die
Stadt überging. "2011 wurde uns das Gelände dann vom Land geschenkt",
erklärte Roloff.
Im Anschluss an den "Spatenstich" waren die
Gäste eingeladen, sich vor der Gaststätte "De Molenkieker" auf dem
Gelände mit Matjeshäppchen und Getränken zu verköstigen. Es war auch
die Gelegenheit, dass sich die vielen Vertreter der Behörden, Firmen und
aus der Politik austauschen konnten.
Bauamtsleiter Dr. Lüder Busch: "Die Stadt hatte selten so ein komplexes Vorhaben mit so vielen Beteiligten."
Was
einige Gäste beeindruckte, waren die Graffitis, die auf den Fluttoren
entstehen. Die Chefin dieses Projektes, Stephanie Ebel, war ebenfalls
vor Ort. Die 34-Jährige arbeitet im Auftrag der Big Städtebau, die
das Projekt mitfinanziert. Die Künstler Stefan Sczostak (26),
Friedemann Jax (35) und Markus Kannengießer (32) hatten in der Nacht
vorher bis kurz nach 1 Uhr gearbeitet, damit die Gäste fast vollendete
Kunst sehen konnten.
Sie sind alle an dem Vorhaben
"Freizeitpark" auf der Docke beteiligt: Die Stadt Glückstadt als
Bauherr, das Innenministerium als Geldgeber, das Landesamt für
Landwirtschaft, Umwelt und ländliche (LLUR) als zuständige Behörde,
ebenso das Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr,
Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark ebenfalls als zuständige
Behörde, weiterhin die BIG-STÄDTEBAU GmbH, Regionalbüro Kiel, Kreis
Steinburg, Gosch-Schreyer-Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Atelier
für Holzgestaltung, Stephanie Ebel - Firma Weckerwerk (Gestaltung
Fluttor), Studio b8, Stadtwerke Glückstadt, azv Südholstein und
Stadtentwässerung Glückstadt, Firma Slomka & Harder, Firma Hachmann,
AktivRegion Steinburg als Geldgeber; RegionNord Büro für
Regionalentwicklung, Maritime Landschaft Unterelbe e.V, Glückstadt
Destination Management GmbH (Touristenbüro) sowie der Arbeitskreis
Fischerei.