News - Expo: Steinburg zeigt Flagge
Kreis Steinburg (Joachim Möller) - Vier Bundeswehr-Standorte, ein gemeinsames Problem: Wie sollen die Flächen nach Abzug der Soldaten vermarktet werden? Lösungsmöglichkeiten erwarten Kellinghusen, Glückstadt, Breitenburg und Hohenlockstedt in München. Zusammen mit Itzehoe und der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel (egeb) nehmen die Kommunen an der Immobilienmesse Expo Real teil - eine der größten Messen dieser Art in Europa. „Wir wollen Flagge zeigen und Kontakte knüpfen“, sagt Hans-Jürgen Hett, Geschäftsführer der egeb, die für den Kreis Steinburg die Wirtschaftsförderung betreibt, im Pressegespräch. „Wir erwarten nicht, alle Flächen zu verkaufen.“ Neben den Steinburger Kommunen beteiligen sich auch der Wirtschaftsraum Brunsbüttel und das Gewerbegebiet Heide/Hemmingstedt. Platz finden in München alle unter dem Standdach des Landes Schleswig-Holstein. Eine der Initiatorin der Gemeinschaftsaktion ist die Kellinghusener Bürgermeisterin Helga Nießen. Sie wollte in München unbedingt ihre Gewerbeflächen vorstellen, die Politiker der Störstadt wollten dafür aber kaum Geld ausgeben. Innerhalb kürzester Zeit sei „das Gemeinschaftsprojekt dann auf die Beine gestellt worden“. Zuschüsse für die Aktion, die 30 000 Euro im Jahr kostet und für zwei Jahre ausgelegt ist, kommen aus Kiel und dem Fördertopf Leader plus. „Die Immobilienmesse ist ein absolutes Muss, wenn die Flächen vermarktet werden sollen“, so Nießen. Kellinghusen selbst präsentiert in München nicht nur das Kasernengelände, sondern auch das Gebiet südlich der Innenstadt. Vor allem um die Kasernengebäude geht es Bürgermeister Hermann Milde aus Breitenburg. Für die technischen Hallen gebe es bereits Bewerber und der Standortübungsplatz sei für Naherholung vorgesehen. Sein Problem sei die Kürze der Zeit, denn Breitenburg werde bereits im vierten Quartal 2007 von den Soldaten geräumt. Dramatischer ist die Situation in Glückstadt, hier steht die Kaserne bereits seit eineinhalb Jahren leer. Bürgermeister Gerhard Blasberg bietet frisch renovierte Gebäude und eine neue Sporthalle an. Pfiffige Ideen habe man bereits gehabt, doch seien sie bisher an der fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert. Er erwartet für sein Gelände „Inspiration und ein Stück Hilfe“. Eines der größten Klötze seien bisher die gesetzlichen Rahmenbedingungen des Landes, hier hätte er sich andere Instrumente, die schneller zum Ziel führen, gewünscht. Die wenigsten Probleme hat nach Aussagen des Regionalmanagers Ernst-Peter Nawothnig Hohenlockstedt. Viele Flächen und Hallen seien verkauft oder verpachtet, lediglich im Kasernenbereich tue sich kaum etwas. Mit dabei ist auch Jens Bohnhoff von der Grundstücksverwaltung der Stadt Itzehoe. Er hat die Gewerbeflächen Dwerweg und den Innovotiansraum Itzehoe Nord im Gepäck, darüber hinaus Baulücken.