News - Bürger gegen Verwaltungsreform
Amt Herzhorn (cr) - Unterstützung bekommen sie mittlerweile aus der Bevölkerung. Dort läuft zurzeit eine Unterschriftenaktion gegen eine Zusammenlegung der Ämter. Befürchtet wird, dass das Amt Herzhorn Glückstadt angeschlossen werden soll. Unterschriftenlisten liegen auch im Verwaltungsgebäude aus. Amtsvorsteher Klaus Lange freut dieses Engagement. Für ihn geht es um die Bewusstseinsbildung. „Es gibt keine vernünftigen Argumente für die Verwaltungsreform“, sagt Lange gegenüber unserer Zeitung. „Die Schulden machen die Städte, nicht die Gemeinden.“ Für ihn ist die Planung aus Kiel ein nicht nachvollziehbarer „Gewaltakt.“ „Uns stört der Weg, er ist dumm.“ Er meint der Innenminister will diesen Weg trotzdem gehen, koste es was es wolle. Weil die Politiker nicht wissen, was es künftig an Veränderungen in diesem Zusammenhang gibt, wurden jetzt zum Beispiel die geplante Investition für die Schlichtwohnung des Amtes erst einmal verschoben. Ein weiteres Thema war der Haushalt 2006. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 998300 Euro ab, der Vermögenshaushalt mit 41900 Euro. Allein 665000 Euro Personalkosten schlagen im Verwaltungshaushalt zu Buche. 2500 Euro hingegen kostet die Landratswahl, 7000 Euro sind für „Fundtiere“ und 85000 Euro für Klärschlamm veranschlagt. Die Amtsumlage wurde um einen Punkt gesenkt. „Das ist ein deutliches Zeichen, dass müssen uns andere erst einmal nachmachen“ kommentierte Krempdorfs Bürgermeisterin Dörte Harms. Weiterhin wurde über zwei Leader+ Projekte gesprochen. Eines davon heißt „Gemüsebauregion Glückstadt“. Dahinter verbergen sich Fördermittel in Höhe von 14000 Euro. Sie sollen dazu beitragen, dass sich das Gemüsebaugebiet besser profilieren kann - es soll mit diesem Geld geworben werden. Es handelt sich um das zweitgrößte Gemüseanbaugebiet in Schleswig-Holstein. Das Amt Herzhorn ist lediglich Projektträger, eine finanzielle Beteilung ist nicht notwendig. Gleiches gilt für das Projekt „Freizeitradwanderwegenetz Amt Herzhorn und Amt Wilstermarsch“. Hierfür gibt es 15300 Euro an Zuschüssen. Ziel ist ein gemeinsames Radnetz im Kreis Steinburg. Weiterhin ging es um die Wahl des neuen Schiedsmannes und seines Stellvertreters für den Bezirk Kollmar. Amtsinhaber wird Landwirt Hans Peter Harms sein, er tritt die Nachfolge von Ernst-Wilhelm Heesch an. Stellvertreter ist Landwirt Heinrich Greve aus Neuendorf.