News - Hafenkopf: Stadt entschied sich für Investorenwett
Glückstadt (rr) - Die Umgestaltung des Hafenkopfes solle dabei den Anfang machen, entsprechende Sanierungsmittel würden bereit gestellt. „Slipanlage, ein Café mit Hafenblick, kleine Geschäfte und alles, was Segler für ihren Sportbetrieb brauchen...“, so die ursprüngliche Vision einer Hafenpromenade. Von Mai bis Dezember 2002 stellten der SPD-Ortsverein, das Glückstadt Destination Management und andere unterschiedliche Entwürfe vor. Besonders herausragend: Die Vision der „Brücke vom Hafen in die Stadt“. Interessant war eine Slipanlage, die weit in das Hafenbecken ragt, damit dort Museumsschiffe liegen können. Ein anliegendes Gebäude sollte zudem mit einem Baukörper aus Glas ausgestattet werden, um die Slipanlage zu überdachen. Die Bebauung des Geländes vor der Feuerwehr war in allen Entwürfen ähnlich. Mal als Gesamtbauwerk, mal als einzelne Häuser sollten dort Büro- Wohn- und Ladenflächen entstehen. Da der Stadt das nötige Geld fehlte, wurde am 18.Dezember veröffentlicht, dass ein Investorenwettbewerb für die Bebauung von Hafenkopf und dem Grundstück vor der Feuerwache ausgeschrieben werden solle. Die Kosten des Wettbewerbes wurden auf rund 95000Euro geschätzt. Finanziert werden sollten sie aus Städtebauförderungsmitteln. Insgesamt 52000 Euro sollten als Bearbeitungshonorar und Preisgeld für die Teilnehmer bereit stehen. Voraussetzung zur Teilnahme: Architekten, die einen Entwurf einreichen, müssen einen Geldgeber (Investor) für ihr Projekt mitbringen. Zudem galt es, einige Vorgaben zu beachten (siehe Infokasten). Bis zur offiziellen Ausschreibung vergingen acht Monate. Dr. Kirsten Lüdtke-Evers von der Lokalen Aktionsgruppe Steinburg, die die zu fördernden Projekte des EU-Förderprogramms „leader+“ auswählt, überreichte der Stadtverwaltung den Förderbescheid über 50043,54 Euro. Der gleiche Betrag musste nun auch von der Stadt aufgebracht werden. Somit standen für den Wettbewerb rund 100000Euro zur Verfügung. Bis zum 8. September 2003 sollten sich Architekten mit ihren Investoren bewerben – zunächst einmal nur um die Zulassung zur Teilnahme. Bis zum Stichtag der Entwurfvorlage am 23.Dezember gingen vier Vorschläge ein, aus denen am 22. Januar 2004 die Jury den Sieger kürte. Die Entscheidung fiel auf den Entwurf des Itzehoer Architekten-Contors Voigt & Ferdinand, welches das Unternehmen May & Co als Investoren mitbrachte. „Es ist die attraktivste städtebauliche Lösung“, erklärte Hans-Eggert Bock, Architekt und Vorsitzender des Preisgerichts damals. Mit Veröffentlichung des Entwurfs begann jedoch der Aufruhr unter den Bürgern. Dazu der CDU-Fraktionsvorsitzende Uwe Neumann während einer Diskussionsrunde: „Die Jury hatte vier Alternativen und hat die günstigste ausgesucht. Im Grunde genommen lagen alle Vorschläge daneben.“