News - Schulen besser als ihr Ruf
Kreis Steinburg (Janina Kay) - Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr als bundesweit erstes Land die „Evaluation im Team“ (EVIT) eingeführt. Das Gesamtergebnis von Februar 2004 bis August 2005 wurde jetzt veröffentlicht. Im Kreis Steinburg wurden in diesem Zeitraum die ersten vier Schulen vom EVIT-Team besucht: die Auguste-Viktoria-Schule in Itzehoe, die Grund- und Hauptschule Brokstedt, die Grundschule Rethwisch und die Wolfgang-Ratke Schule in Wilster. „Wir haben sehr gut abgeschnitten“, freut sich Lucie Nietzke, Rektorin der Grundschule Rethwisch, die als erste Schule im Kreis von der Kommission im Dezember vergangenen Jahres besucht wurde. Nach der Auswertung der Fragebögen, die an Eltern, Schüler und Lehrkräfte ausgegeben wurden, steht fest: „Die Eltern sind zu 86,3Prozent mit unserer Schule zufrieden.“ Ein möglicher Grund für diese positive Bewertung sei es, dass die Eltern in das schulische Leben, etwa bei Bastelabenden und Festen, einbezogen würden. Über ähnlich gute elterliche Bewertung können sich die Auguste-Viktoria-Schule (AVS) in Itzehoe sowie die Wolfgang-Ratke Schule in Wilster freuen. Die Eltern der AVS-Schüler zeigten sich zwischen mindestens 75 bis über 80Prozent mit der Lehranstalt zufrieden. Toppen kann dieses Ergebnis nur noch die Wilsteraner Grundschule mit einer elterlichen Zustimmung von 89 Prozent. „Das Ergebnis des Berichts hat mich nicht überrascht“, sagt Uwe Maß, Schulleiter der Wolfgang-Ratke Schule, die zum Zeitpunkt der Befragung 339Schüler und 13Lehrkräfte hatte. 89 Prozent der Eltern, 91 Prozent der Lehrkräfte und 84 Prozent der Schüler seien mit der Schule zufrieden. Und: die Kommission habe sich beeindruckt über die Disziplin und die Unterrichtsleistungen der Schüler sowie die ruhige Atmosphäre im Unterricht gezeigt. Auch der vielfach monierte Unterrichtsausfall liegt an allen Schulen unter ein Prozent. „Das ist ein guter Wert“, bekräftigt AVS-Studiendirektorin Sigrun Schmidt. Einziges Manko an dem städtischen Gymnasium: die Schule solle mehr binnendifferenzierten Unterricht machen. „Aber wie soll man in einer Klasse mit 30 Schülern, wie es die Regel ist, jeden immer nach seinen Fähigkeiten schulen“, antwortet Sigrun Schmidt auf den Kritikpunkt im EVIT-Bericht. „Um dem entgegenzusteuern gibt es an unserer Schule, eine Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag“, so Sigrun Schmidt weiter. Und: auch ohne die Fragebogen-Aktion des Schul-TÜVs tut sich was an den Steinburger Schulen. So gestaltet die Wolfgang-Ratke Schule, gefördert durch Leader+-Mittel, den Pausenhof neu. Und auch die AVS hat unabhängig vom EVIT-Bericht bereits vor vier Jahren in ihrem Schulprogramm ein Konzept über Unterrichtsmethoden an der Schule erstellt.