News - Keramikzentrum: Jetzt gibt´s Geld
Kellinghusen (Gisela Tietje-Räther) - Die Stadt macht doch 10000 Euro für den Verein Keramik Centrum Kellinghusen (KCK) locker. Wegen der desolaten Haushaltslage war zunächst davon abgesehen worden. „In der jüngsten Ratsversammlung haben wir den Haushalt aber noch einmal geöffnet“, berichtete der Vorsitzende Manfred Bethke (CDU) im Kultur- und Wirtschaftsausschuss. Der Grund dafür seien ganz frische Informationen kurz nach Ausschluss der Öffentlichkeit gewesen. Da die Etatangelegenheit insgesamt aber öffentlich zu behandeln gewesen wäre, verrate er keine Geheimnisse, so Bethke. Bekannt ist auch, dass der Verein in den entscheidenden Förder-Verhandlungen mit dem EU-Projekt „Leader+“ steht. Für den Start des KCK benötigt er rund 300000 Euro – unter anderem für die Herrichtung des Gebäudes von Professor Kap-Sun Hwang. Im Haus des Keramikers sollen individuelle Einzelateliers sowie eine gemeinsame Werkstatt entstehen. Wie Bethke im Ausschuss berichtete, war die Gewährung von EU-Fördermitteln in Höhe von rund 150000Euro ganz wesentlich von einem weiteren Stadtengagement abhängig gemacht worden. Bislang beteiligt sich die Stadt an dem auch von ihr hoch geschätzten Projekt Keramik Centrum durch eine Vereinsmitgliedschaft sowie die Bereitstellung wissenschaftlicher personeller Unterstützung. Museumsleiter Hans-Georg Bluhm, aus dessen Feder schon das KCK-Konzept stammt, kann ein gewisses Stundenkontingent seiner Halbtagsstelle für den Verein abzweigen. In der letzten Instanz ging es jetzt aber offenbar um Bares. „Die 150000 wären ernsthaft gefährdet gewesen, wenn die Stadt sich weiter verweigert hätte“, erklärte Bethke. Für den Ort sei das KCK aber ein Pfund, mit dem er wuchern könne. „Wenn wir sonst schon arm an Attraktionen sind, so ist dies ein Schritt nach vorne.“ Deshalb habe die Ratsversammlung schnell gehandelt und durch Verschiebungen den Verwaltungshaushalt um 10000 Euro gekürzt. Bürgermeisterin Helga Nießen, ergänzte, sie habe den KCK-Vorsitzenden Siegfried Kalis umgehend von der neuen Sachlage informiert und auch „Leader+“ eilig davon in Kenntnis gesetzt. Außerdem begleite ihr Amtsvorgänger sie demnächst auf einer Fahrt nach Kiel. Dort geht es um die Städtebauförderung für die Jahre 2006 bis 2009. In diesem Topf könnten weitere Mittel für das KCK zur Verfügung stehen. Bislang gehören der Strukturfonds des Landes (100000 Euro) sowie die Sparkassenstiftung und die Sparkasse Westholstein mit jeweils 20000 und 2500Euro zu den Förderern. Inklusive der „Leader+“-Mittel fehlten dem Verein zum Start zuletzt noch 27500 Euro. Mit der zusätzlichen Stadtbeteiligung hat sich die Lücke im Vereinsetat nun auf 17500 verkleinert.