News - Fachfrauen zeigen Wege zum Erfolg
Itzehoe (Andreas Radajkin) – Zur vierten Tagung „Fachfrauen für Fachfrauen“ lud das Unternehmerinnen-Netzwerk „Selbst ist die Frau“ ein. Die Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen trafen sich zu ihrem letzten Fachtag dort, wo die Veranstaltungsreihe gestartet war: im Innovationszentrum IZET. Hausherr Prof. Dr. Ralf Thiericke begrüßte die Frauen und warb für die Dienstleistungen, die im IZET angeboten werden: Gerade Existenzgründerinnen könnten davon profitieren, indem sie zum Beispiel auf die hauseigene Infrastruktur zurückgreifen. Nur gemeinsam könne man etwas für den Standort Itzehoe tun. „Mit erfolgreichen Firmen ist auch die Region erfolgreich“, so Thiericke. Das IZET selbst sei nur das Fundament dazu. Klaus-Dieter Westphal, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Leader+“ beleuchtete die Hintergründe der Veranstaltung: „Wenn der Kreis und die EU Mittel zur Verfügung stellen, dann muss es sich schon um besondere Projekte handeln.“ Immerhin würden derzeit nur 25 Prozent aller Unternehmen von Frauen gegründet. Ziel der Bundesregierung sei gewesen, diesen Anteil bis 2005 auf 40 Prozent zu erhöhen. Der Kontakt zu Gründerinnen zeige, dass viele an den Kleinigkeiten des Geschäftslebens scheitern, so Westphal. Oft fehlten Kenntnisse in der professionellen Präsentation des Angebots oder auch bei der alltäglichen Büro-Organisation. „Bei Gründungen durch Männer fallen diese Defizite nicht entscheidend ins Gewicht, da diese meist größer gründen und gleich zu Beginn qualifizierte Mitarbeiter einstellen“, so Westphal. Wie man professionell eine Existenz aufbaut und erfolgreich bleibt, sollten die Referenten vermitteln. Dass es wichtig ist, ein Alleinstellungsmerkmal für sein Unternehmen zu entwickeln und Kunden an sich zu binden, erklärte Marion Weichert-Prinz. Sie zeigte Wege zur Kundengewinnung. Entscheidend sei zu wissen, was die Kunden denken. Für Thiericke hatte sie eine besondere Anregung parat: „Mit Innovationspreisen kann man ganz tolle Dinge an sich heran holen.“ Weichert-Prinz schlug vor, im kommenden Jahr einen Innovationspreis für Frauen ins Leben zu rufen. Thiericke zeigte sich aufgeschlossen: So etwas ausschließlich für Frauen zu machen sei spektakulär. Woran Unternehmerinnen erkennen, wie erfolgreich sie sind, erklärte Dr.Jutta Hastenrath. Sie zeigte, welche Daten aus der Buchhaltung wirklich entscheidend sind. Auch das Internet bietet Perspektiven für den Erfolg. Nur sicher müsse dort mit den Daten und Systemen umgegangen werden – darüber referierte Dr. Ralf Schwedler, der mit seiner Firma im IZET ansässig ist. Ganz wichtig sei es jedoch, Kontakte und damit ein Netzwerk zu knüpfen, wusste Jutta Ohl, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Steinburg und Koordinatorin von „Selbst ist die Frau“. Dazu hatten die Teilnehmerinnen in den Pausen Gelegenheit. Sabine Kinzer, die seit 1999 als Schmuckgestalterin ausschließlich Unikate anfertigt, entdeckte das Netzwerk über einen Zeitungsartikel. Auch sie konnte wertvolle Informationen aus den Vorträgen ziehen: „Ich kann noch was nachholen und verbessern.“ Désirée Tiedemann entschied sich spontan, bei den Fachfrauen Kontakte zu knüpfen. Sie will in Zukunft als Veranstaltungsmanagerin Feste planen und begleiten. Im nächsten Jahr will sie auf eigenen Beinen stehen und ihr Unternehmen gründen. „Es gibt noch viel zu recherchieren“, weiß sie – Gelegenheit und passende Ansprechpartner fand sie auf der Tagung. Vollkommen zufrieden ist Jutta Ohl: „Wenn ich das alles höre, gibt es mir Recht, dass wir uns diese Fachtage geleistet haben.“