News - Große Hoffnung auf EU-Millionen
Kreis Steinburg (Volker Mehmel) – Während die Politik noch um den Zuschnitt künftiger Kreisgrenzen ringt, tun sich auf anderer Ebene die Landkreise längst zusammen. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung der Bildung einer Förderregion Südwest einstimmig zugestimmt. Dahinter verbirgt sich ein zentrales Wirtschaftsförderprogramm der Landesregierung für die Jahre 2007 bis 2013. Finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Gemeinschaftsaufgabe des Landes und weiterer Landesmittel stehen in diesem Zeitraum insgesamt rund 722 Millionen Euro zur Verfügung. Gemeinsam mit den Nachbarkreisen Dithmarschen, Pinneberg und Segeberg wollen die Steinburger von diesem Kuchen ein möglichst großes Stück abbekommen. Pro Jahr 42 000 Euro lässt sich Steinburg dazu die Beteiligung an einer Geschäftsstelle mit einem entsprechenden Regionalmanagement kosten. Die Aufgabe: Mit intelligenten Projekten möglichst viel Geld für die Region einzuwerben. Drei Schwerpunkte gibt es: Innovationen und Bildung, Gründungsförderung und Verbesserung betrieblicher Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sowie der Ausgleich regionaler Unterschiede. Landrat Burghard Rocke sieht gute Chancen, dass die dafür zu bildende Geschäftsstelle ihren Sitz in Itzehoe haben wird. Von hier aus sollen neue Ideen in die Region getragen werden. Auch Anregungen aus den Landkreisen werden aufgegriffen. Im Prinzip funktioniert das ähnlich wie beim jetzt auslaufenden Förderprogramm „leader plus“, mit dem immerhin rund vier Millionen Euro in mehr als 60 Projekten umgesetzt werden konnten. Ursprünglich waren in Itzehoe Bedenken gegen die Größe einer Region Südwest laut geworden. Die anfängliche Idee einer Bildung von zwei Unterförderregionen wurde aber wieder verworfen. Vertreter aller Fraktionen im Kreistag äußerten sich nun zuversichtlich über die künftigen Förderaussichten. Die neue Geschäftsstelle wird personell gut ausgestattet. Jeder Kreis wird mit einem Regionalmanager vertreten sein. Hinzu kommen Ausgaben für so genanntes Back-Office-Personal und die Geschäftsstelle selbst. Sogar die Kosten für die Büroreinigung wurden schon detailliert berechnet: mit 6000 Euro jährlich. Unterm Strich wird es pro Jahr mit Fördermitteln und den Zuschüssen der übrigen Kreise rund 365 000 Euro kosten – um die EU-Millionen zu verwalten oder überhaupt an sie heranzukommen.