News - 204.000 Euro Fördergelder für Circus Ubuntu
Itzehoe - Der Kreis Steinburg hat bei den AktivRegionen landesweit
die Nase vorn. Bei der jüngsten Beiratssitzung der 21 AktivRegionen Schleswig-Holsteins
in Holzbunge (Kreis Rendsburg-Eckernförde) erhielt der Antrag des „Circus
Ubuntu" den ersten Platz bei der Abstimmung. Christian Holst von der egeb:
Wirtschaftsförderung und Leiter der LAG-Geschäftsstelle sowie Projektmanager Olaf Prüß sind besonders stolz darauf, dass damit
zum ersten Mal eine private Initiative mit sozialem Hintergrund den Zuschlag
erhielt. Insgesamt hat die AktivRegion Steinburg damit 16 Einzelprojekte mit
einem Investitionsvolumen von 8,5 Millionen Euro seit Oktober 2008 beschlossen.
„Von den Geldern werden die Handwerker vor Ort profitieren", so Prüß.
„Das ist ein ganz großer Tag für
die Kinder", freut sich Dr. Reinhold Wenzlaff,
Vorsitzender des Vereins „Lokale Aktionsgruppe (LAG) AktivRegion Steinburg".
Für ihn ist die Förderung ein gutes Beispiel, dass sich die regionale Ebene gut
positioniert hat. „Mit vier Leuchtturmprojekten haben wir so viele wie keine
andere Region", betont Wenzlaff. Es zeige deutlich, dass eine Projektförderung
besser als eine Organisationsförderung sei. Der Erfolg ist für ihn auch ein
Zeichen für eine gute Vernetzung von Christian Holst und Olaf
Prüß zu potenziellen Antragstellern.
Eine große Last fiel mit der Zusage
der Fördergelder in Höhe von 204.000 Euro vor allem Hans-Ulrich Rausch-Gurlitt,
Geschäftsführer des „Circus Ubuntu", von den Schultern. Jetzt steht dem
Bau eines Zirkushauses in Holzbauweise und nach dem höchsten energetischen
Standard am Standort Horst nichts mehr im Wege. „Wir haben lange darauf
hingearbeitet", sagte Rausch-Gurlitt. Im Sommer erhielt er bereits
Unterstützung von 60 Wandergesellen aus ganz Deutschland, die ehrenamtlich den
Rohbau fertigstellten.
Ziel des Projektes mit einem
Gesamtinvestitionsvolumen von 1,45 Millionen Euro ist neben dem Bau eines
Hauses und eines Zirkuszeltes sowie sechs zusätzlichen Zirkuswohnwagen die Erweiterung
der Circus-Schule von acht auf 16 Plätze. Zudem werden vier zusätzliche
Arbeitsplätze geschaffen.
Entstanden ist der „Circus Ubuntu"
vor 15 Jahren in Bielefeld, als einige Eltern ihren Kindern in den Ferien eine
Alternative zum typischen Campingurlaub bieten wollten. Bereits im ersten Sommer
zog die Welt der Akrobatik Erwachsene und Kinder gleichermaßen in den Bann.
Jedes Jahr wird der Circus seitdem wieder mit neuem Leben erfüllt. Seit 2002
hat er seine neue Heimat im schleswig-holsteinischen Horst gefunden. An jedem
Wochenende jonglieren und balancieren bis zu 70 Kinder und Jugendliche für ihre
großen Auftritte während einer vierwöchigen Tournee. Das Besondere ist jedoch
die bundesweit einmalige „Circus-Schule". „Schulmüde, auffällige und verhaltensoriginelle
Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, ein Jahr im Umkreis des Circus zu
leben, zu arbeiten und zu lernen", erklärt Rausch-Gurlitt. Über die Mitarbeit
sollen die Schüler mehr Stabilität und eine neue Einstellung zum Lernen finden.
Die Kinder und Jugendlichen werden nicht nur in Schauspiel, Clownerie oder
Seillaufen ausgebildet, sie packen bei der Verpflegung und der Arbeit in den
Werkstätten mit an. Für den Geschäftsführer ist dies ein „Jahr echten Lebens."
„Ubuntu" ist ein Begriff aus der
Sprache der Zulus und bezeichnet alles, was das Verhältnis des Menschen zu
sich, seinen Mitmenschen, dem Himmel und der Erde betrifft. So ungewöhnlich der
Name des Zirkus, so ungewöhnlich ist das Projekt. Es ist ein Zirkus ohne
Sensationen und ohne lebensgefährliche Einlagen. Bei Ubuntu haben Kinder und
Jugendliche Spaß an der Akrobatik, der Show und dem Miteinander.
Link: http://www.ubuntu.de/