News - Vorstand der AktivRegion Steinburg gewählt
Norddeutsche Rundschau, 25.05.2011 Kreis Steinburg – Wie bindet man junge Talente und Fachkräfte an die Region? Und wie bringt man den ländlichen Raum voran? Die Steinburger waren die vergangenen Jahre voller Ideen und Engagement, um Projekte zu entwickeln, die all das leisten. Der Kreis Steinburg weiß seine Chancen als Aktiv Region zu nutzen. „Wir haben vieles auf einen guten Weg gebracht“, bilanzierte Dr. Reinhold Wenzlaff von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) auf der jüngsten Mitgliederversammlung. 75 Arbeitsplätze wurden damit in der Region gesichert, fünf neu geschaffen. |
![]() Der alte und neue Vorstand (v. li., vorne): Dr. Reinhold Wenzlaff, Silke Dibbern-Voß, Maren Westphalen, Cornelia Schmidt und Manfred Schmiade sowie (hinten) Gerhard Balsberg, Ernst-Wilhelm Mohrdiek und Volker Tüxen |
Denn letztes Jahr mangelte es anfangs an Projekten: „Wir dachten schon, uns gehen die Projekte aus“, erklärte Olaf Prüß vom Regionalentwicklungsbüro RegionNord. In den vergangenen Wochen und Monaten seien dann aber doch einige Anfragen gekommen, es könnten aber gerne mehr sein. Gehen die Steinburgern etwa die Ideen aus? „Nein. Das sind noch Auswirkungen der Wirtschaftskrise“, erklärte Prüß. Die Kommunen seien angesichts der finanziell angespannten Situation eher zurückhaltend mit Projekten. „Dabei werden öffentliche Projekte mit bis zu 75 Prozent gefördert“, betonte Christian Holst, Mitarbeiter der egeb: Wirtschaftsförderung und Leiter der Geschäftsstelle der LAG.
2010 zeigten sich die Steinburger dann doch noch engagiert: Zwölf neue Projekte wurden angeschoben. „Wir haben überall versucht, Schwerpunkte zu setzen“, betonte Wenzlaff. Berufsbedingt liege dem Lehrer aber das Thema Nachwuchs und deshalb das Projekt „Junge Talente“ am Herzen. Um junge Fachkräfte in der Region zu halten, sollen erste Kontakte zu möglichen Arbeitgebern schon in der Schule geknüpft werden und so junge, qualifizierte Menschen an Unternehmen in der Region gebunden werden. Ein weiterer Schwerpunkt und neues Arbeitsthema ist die ärztliche Grundversorgung. Dazu startete 2010 ein Projekt unter Trägerschaft des Klinikum Itzehoe, mit dem Fachkräfte im Gesundheitswesen gewonnen werden sollen. Rund 112000 Euro werden hier investiert, u. a. um herauszufinden, wo es geeignete Leute gibt. Außerdem sollen Angebote für die gesuchten Mitarbeiter entwickelt werden, um den Standort Itzehoe noch attraktiver zu machen und ihn so nachhaltig zu sichern.
Außerdem konnte das erste Projektpaket des Fischereiprogramms im Bereich des Fischwirtschaftgebietes Glückstadt verabschiedet werden. Weitere Projekte des vergangenen Jahres waren unter anderem der Westerhof Itzehoe, der Parkfriedhof Horst und das Alte Rathaus Wilster. Insgesamt wurden zwölf neue Projekte auf den Weg gebracht. Mehr als 4,4 Millionen wurden hier investiert, davon stammen rund 1,3 Millionen aus Fördermitteln. Mit dem „Haus der Generationen“ in Hohenfelde konnte die AktivRegion sogar ein Leuchtturmprojekt nach Steinburg holen. Allerdings steht das Projekt auf der Kippe, weil einige Hohenfelder Bürger dagegen sind. Ende des Monats soll eine Entscheidung fallen. „Es wäre schade, wenn das Projekt nicht umgesetzt wird und die Gelder wieder zurückgehen“, so Wenzlaff. Das wären immerhin rund 636000 Euro. Als weiteres Leuchtturmprojekt wurde vom Vorstand das „Haus der Krempermarsch“ beschlossen. In dem alten Amtsgericht sollen städtische Einrichtungen, Vereine und Verbände an einem Ort konzentriert werden. Der Beschluss des landesweiten Auswahlgremiums soll noch Juni erfolgen. In diesem Jahr sollen nun auch Projekte im Bereich Klimawandel, erneuerbare Energien, Erhalt der biologischen Vielfalt und nachhaltige Wasserwirtschaft dazukommen. Ein erstes Treffen mit Interessierten und potentiellen Projektträgern dazu fand vor knapp zwei Wochen statt. Spruchreif sei aber noch keine der angesprochenen Ideen. Aber es gibt Projektansätze wie beispielsweise der Anschluss der Schule Breitenberg an eine Biogasanlage. Denkbar seien auch Projekte, bei denen alte Gebäude auf einen besseren energetischen Stand gebracht werden, so Holst. Auch private Projekte haben künftig bessere Chancen: Denn für die stehen 2011 und 2012 jeweils 30.000 Euro als Kofinanzierung bereit.
Die Projektentwicklung liegt dem LAG-Vorstand sehr am Herzen: Alle kandidierten erneut. In einer Blockwahl wurden alle in ihren Ämtern bestätigt. Der alte und neue Vorstand: Vorsitzender: Dr. Reinhold Wenzlaff. Stellvertreter: Manfred Schmiade. Kassenwart: Volker Tüxen; Schriftführer: Ernst-Wilhelm Mohrdiek; Beisitzer: Silke Dibbern-Voß, Angela Eggers, Ulrich Schlüter, Bernd Schwartkop, Cornelia Schmidt; Stellvertretende Beisitzer: Karl-Heinz Lappe, Maren Westphalen.