News - Neues Gesicht für Westerhof-Park ?
Norddeutsche Rundschau, 07.11.2011 Itzehoe - Ein Schmuckstück war er einmal. Und ein Schmuckstück soll der Westerhof-Park an der Breitenburger Straße wieder werden. Ein Konzept dafür wurde in einer gemeinsamen Sitzung von Bau- sowie Umweltausschuss vorgestellt. Ergebnis: Es gibt noch viel zu besprechen.
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Der Bereich südlich der Villa soll laut Eigentümer Sören Zanner so verändern werden, dass eine private Nutzung möglich ist.
Foto: Ruff
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Sowohl die oberen Etagen des Westerhofs als auch das andere frühere Landgerichtsgebäude will er für Mietwohnungen nutzen. Das Vorhaben einer Ausbildungsstätte für freie Musiklehrer verfolgt Zanner nicht mehr. Viel Zeit und Geld für einen Bebauungsplan wollte er nicht investieren, „der Drops ist jetzt gelutscht“. So sollen jetzt in beiden Gebäuden an die 20 Wohnungen mit einer Größe ab 50 Quadratmetern entstehen.
Der gut 10 000 Quadratmeter große Westerhof-Park gehört der Stadt, bis auf kleine Flächen an den Gebäuden. Zanner will den Bereich südlich der Villa, also Richtung Stör, so verändern, dass eine private Nutzung möglich ist. Doch der fast 200 Jahre alte Landschaftsgarten ist denkmalgeschützt – deshalb forderte das Landesamt für Denkmalpflege eine historische Analyse. Landschaftsarchitektin Urte Schlie stellte sie den Ausschüssen vor, ebenso wie ein Konzept für die Entwicklung nach historischem Vorbild und Empfehlungen für die Pflege des vernachlässigten Areals.
Ergebnisse: Die Zufahrt vor dem Haus sollte enger und möglichst ohne Asphalt angelegt werden. Die rund 170 alten Bäume sollten erhalten und gepflegt werden. Sichtachsen zur Stör sind zugewuchert, sie sollten wieder hergestellt werden. Das Gleiche gilt für das Wegesystem – und das ist ein Knackpunkt. Denn ein Weg führte auf die Terrasse an der Villa, was Zanner natürlich nicht will. Mit Denkmalpflege und Umweltabteilung der Stadt fand sich ein Kompromiss, der ihn aber ebenfalls nicht glücklich macht: Einige Meter entfernt von der Terrasse soll ein Weg vorbeiführen, der mit Kette geschlossen werden kann. Beete und Rabatten sollen den privaten Bereich abgrenzen.
Teile der Politik fragten sofort nach den Kosten für die Umgestaltung des Parks. Diese zu ermitteln, gehöre erst zu den nächsten Schritten, sagte Heinz-Rüdiger George, Leiter der Umweltabteilung. In dieser „sehr frühen Phase“ sollten erst die Analyse und das Konzept als Leitlinie anerkannt werden. Ohne diese sei keine Veränderung möglich – und es solle ein denkmalunwürdiger Zustand wie beim Prinzeßhof-Park vor dem Umbau vermieden werden. „Wir werden auf diese Art und Weise ein Schmuckstück an dieser Stelle bekommen“, so George.
Diese Argumentation musste er nicht nur einmal verwenden. Zu einem Beschluss kam der Ausschuss dennoch nicht. Das Thema ging auf Wunsch des IBF in die Fraktionen, trotz Irritation bei anderen Fraktionen. Offene Fragen: Was ist mit den Wegen im Park? Was mit den Kosten? Wo sollen die Mitglieder der Wassersportvereine parken, die bisher die Stellplätze hinter dem früheren Landgerichtsgebäude nutzen? Und: Wo soll künftig die Zufahrt zu den Clubs entlang führen?