News - Ein Krimi-Festival für die Region
Norddeutsche Rundschau, 21.12.2011
Itzehoe - Erst war es eine Idee der Stadtmanagerin. Jetzt ist es ein Projekt: Im Herbst 2013 soll erstmals in der Region die "Schleswig-Holstein Kriminale" stattfinden. Daie Finanzierung für die Entwicklung und Organisation des Krimi-Festivals steht nach Zusagen der Stadt und der AktivRegion Steinburg.
Schon im September hatte Stadtmanagerin Lydia Keune-Sekula die Idee im Wirtschaftsausschuss erstmals präsentiert. Ausgangslage: Itzehoe ist prominenter Gerichtsstandort, der Kult-Krimi "Haus an der Stör" aus der "Stahlnetz"- Reihe spielte hier - und seine Erstausstrahlung ist 2013 genau 50 Jahre her. Zudem werden mit Krimis eine breite Zielgruppe erreicht.
Drei Säulen sind vorgesehen für die mehrtägige "Kriminale": Der Wettbewerbsbereich soll als glanzvollen Höhepunkt die Verleihung des "NordMordAward" im Theater haben. Kulturveranstaltungen wie Theater oder Lesungen und Events wie Krimi-Dinner oder Flusstörns bilden die zweite Säule, auf Dauer möglichst breit im "Störland" verstreut. Besondere Bedeutung hat zudem die "Fachsäule": Gedacht ist an Kongresse und Experten-Vorträge zu Themen wie Recht, Rechtsmedizin, Ermittlungstechniken oder Kriminalgeschichte. Der Termin im Herbst wurde gewählt, um das bisher bestehende Veranstaltungsloch in Itzehoe zu füllen.
Die Mehrheit in der Stadtpolitik konnte Lydia Keune für die "Kriminale" begeistern. Schon die Ratsversammlung im November hatte befürwortet, dass die Stadt die Trägerschaft übernimmt und die Entwicklung des Projektes in den Jahren 2012 und 2013 mit 35.200 Euro mitfinanziert. 30.250 Euro beantragte die Stadt bei der AktivRegion - erfolgreich. Damit stehen jetzt 65.450 Euro bereit, um einen Dienstleister zu beauftragen.
Logischer Auftragnehmer wäre das Stadtmanagement. Doch die Leistung muss ausgeschrieben werden, betont Dr. Reinhold Wenzlaff, Vorsitzender der AktivRegion. Diese verteilt EU-Gelder aus dem "Zukunftsprogramm Ländlicher Raum". Die Richtlininen seien erfüllt worden, erklärt er - und hofft auf eine ähnlich nachhaltioge Wirkung wie beim jetzt etablierten Störschipperfest, das über das Vorgängerprogramm "Leader plus" angeschoben worden ist. Die AktivRegion gebe die Gelegenheit zum Ausprobieren, eine Verpflichtung über Jahre verlange sie nicht. Wenzlaff: "Ob eine Idee eine gute ist, weiß man immer erst, wenn man sie ausprobiert hat."
Lydia Keune hält das Krimi-Festival für ein "wirklich gutes Konzept". Viel positive Resonanz haben sie schon gehört, auch und gerade aus der Fachwelt. "Ich betrachte das wirklich als eine große Chance."
Durch die Zustimmung von Stadt und AktivRegion seien die Erwartungen nun relativ hoch, diesen müsse erst einmal genügt werden, so die Stadtmanagerin. Vorausgesetzt natürlich, sie setzt sich in der Ausschreibung für die Organisation der "Kriminale" durch - es könnte auch ein anderes Büro zum Zuge kommen. Eines weiß Lydia Keune jetzt schon: "Wenn wir den Zuschlag kriegen sollten, haben wir ab dem zweiten Quartal 2012 richtig viel zu tun."