News - EU-Gelder: Der Topf ist noch voll
Norddeutsche Rundschau, 03.02.2012
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Kreis Steinburg. 887 000 Euro liegen bei der AktivRegion Steinburg für Investitionen bereit - und kaum einer will das Geld haben. "Es ist viel Geld da, dass wir nicht loswerden", sagt Dr. Reinhold Wenzlaff, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe AktivRegion Steinburg. Um das Geld können sich kurzfristig Gemeinden und Städte bewerben, die ihre öffentlichen Gebäude energetisch auf Vordermann bringen wollen. Der Zuschuss der Aktiv Region kann sich dabei auf bis zu 75 Prozent belaufen, betont Projektmanager Olaf Prüß.
Als Hintergrund des geringen Interesses vermutet Prüß, dass die kürzlich überarbeiteten Förder-Richtlinien bei den Kommunen noch nicht durchgedrungen seien. Die 21 AktivRegionen im Land hatten die jeweils 889 000 Euro für die Förderung von innovativen Projekten im Bereich "Neue Herausforderungen" erhalten. Dazu zählten Projekte in den Gebieten Erneuerbare Energien, Klimaschutz, Wasserqualität und biologische Vielfalt. Allerdings waren die Voraussetzungen so hoch, dass landesweit kein Projekt genehmigt wurde.
"Deshalb wurden im November/Dezember praktikablere Kriterien entwickelt", so Prüß. Danach sollen jetzt der Aufbau kommunaler Wärmenetze und die energetische Verbesserung von öffentlichen Gebäuden gefördert werden. Das heißt: Weg von fossiler Energie hin zu erneuerbaren Energieträgern. "Bei der Förderung sehen wir aber nicht nur die Energiequelle", sagt Dr. Reinhold Wenzlaff. Gefördert würden daneben unter anderem auch Dach- und Fassadendämmung sowie Fensteraustausch. Voraussetzung ist ein Energiekonzept für das Gebäude, aus dem Bedarfe, Maßnahmen, Kosten und eingesparte fossile Kilowattstunden hervorgehen. Die Arbeiten müssen bis Ende 2013 abgeschlossen sein. Bisher haben nur wenige Kommunen und Ämter ihr Interesse bekundet. Dazu zählen Breitenberg, dass den Anschluss des Schulzentrums an eine Biogasanlage prüft, und das Amt Wilstermarsch, das für alle öffentlichen Gebäude energetische Optimierungsarbeiten untersucht. Um einen Überblick zu bekommen, welche Städte und Gemeinde aus dem Bereich der AktivRegion Steinburg Interesse haben, bittet Prüß darum, sich bis Ende Februar in der Geschäftsstelle zu melden. Gefördert werden diesmal auch Projekte in Kommunen ab 10 000 Einwohnern.
Christian Holst von der Geschäftsstelle der AktivRegion glaubt sogar, dass noch weitere Fördergelder zur Verfügung stehen werden. Und zwar aus den anderen 20 AktivRegionen, wenn diese ihr Geld nicht ausgeben können.