News - Kleinod erstrahlt in neuem Glanz
Das Alte Rathaus der Stadt Wilster wurde nach einer umfassenden Sanierung gestern wieder eingeweiht
Norddeutsche Rundschau, 11.10.2012
Wilster. Es ist ein kulturhistorisches Kleinod und das
drittälteste Gebäude der gesamten Wilstermarsch: Das Alte Rathaus der Stadt Wilster, ein Renaissancebau aus dem Jahr 1585. Das berichtete die
Architektin Christine Scheer aus Wewelsfleth gestern bei der Einweihung
des Gebäudes nach Abschluss von drei Sanierungsabschnitten in den Jahren
2010 bis 2012. Insgesamt flossen 475 000 Euro.
Das Gebäude
solle jetzt wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sagte
Bürgermeister Walter Schulz. Um diese Möglichkeiten auszuweiten, seien
Verwaltung und Selbstverwaltung dabei, eine neue Nutzungsordnung
auszuarbeiten. "Dann werden wir im nächsten Jahr wohl auch wieder unser
Hauptmannsfrühstück im Alten Rathaus abhalten können", freute sich
Gildeschreiber Gerd Martens namens der Bürger-Schützen-Gilde von 1380.
"Das Alte Rathaus stellt einen beträchtlichen Teil unserer Stadtgeschichte dar", betonte Schulz. Die Stadt fühle sich ihrer Tradition verbunden und verpflichtet.
Renaissance-Bau: Das Alte Rathaus von 1585.
Er dankte allen beteiligten Personen und Firmen. Mit Nachdruck benannte Schulz den ehemaligen Leitenden Verwaltungsbeamten Hans-Werner Speerforck, der Fördermittel habe einwerben können. Durch sein Engagement habe man erreicht, dass die AktivRegion Steinburg ihre Entscheidung noch einmal überdacht habe und dann mit 127 000 Euro einen deutlich höheren Zuschuss aus EU-Mitteln bereitgestellt habe. Darüber hinaus kamen 85 000 Euro aus der Denkmalspflege des Landes und 16 000 Euro vom Förderverein Historische Rathäuser. Die Stadt musste 266 000 Euro beisteuern.
Architektin Christine Scheer erläuterte die Baugeschichte. 1914/15 war das zwischenzeitlich in den Barockstil verwandelte Alte Rathaus in den Stil der Renaissance zurückgeführt worden. Auch das Fachwerk wurde wieder hergestellt. Unsauber gearbeitet wurde bei der Sanierung 1989/90, weil zu feuchtes Holz verwendet wurde und damit das Fachwerk immer lockerer wurde. Es bestand akute Einsturzgefahr. Deshalb wur

Manfred Schmiade überbrachte die Grüße der AktivRegion Steinburg. Der Vergabeausschuss sei sich der Tatsache bewusst, dass die Stadt Wilster mit ihren Baudenkmälern besonders hohe Lasten zu tragen habe.
Nach dem Festakt nutzten die Besucher die Gelegenheit, die renovierten Räume sowie die wieder eingeräumte Doossche Bibliothek in Augenschein zu nehmen.
Doossche Bibliothek. Foto: JS