News - Europa leistet Starthilfe: Soziale Kompetenzen
Kreis Steinburg/Itzehoe (ka) – „Das ist Geld, mit dem probiert und mit dem Neues aufgebaut werden soll“, sagt Carsten Roeder, Stadtjugendpfleger in Itzehoe. Er spricht vom LOS-Programm, Lokales Kapital für Soziale Zwecke, das seit 2003 in Schleswig-Holstein läuft. Das besondere am LOS-Programm ist, dass es sich auf das Gebiet der Sozialen Stadt bezieht. Im Fall von Itzehoe also auf das Programmgebiet Soziale Stadt Edendorf, das am LOS-Projekt teilnimmt. Zielgruppe sind die Bewohner von Edendorf. „So soll sichergestellt werden, dass die Projekte dort vor Ort stattfinden beziehungsweise dass sie den Bewohnern des Stadtteils zugute kommen“, so Roeder, der die Aufgabe der lokalen Koordinierungsstelle übernommen hat. Projekte, die bereits erfolgreich gelaufen sind, sind unter anderem die Jugendgruppe „Chance“, in der vor allem Hauptschüler bei ihrem Abschluss unterstützt werden, der Sambo-Club Edendorf oder der Deutsch-Kommunikationskurs für Aussiedler. Ob ein Projekt förderfähig ist und durchgeführt werden soll, entscheidet der Begleitausschuss. Vertreten sind dort neben Arbeits-, Sozial-, und Jugendamt das Quartiersmanagement, die Gleichstellungsbeauftragte sowie Mitglieder der Stadt teilkonferenz. „Politik ist nicht beteiligt, Entscheidungen werden aus sachlicher, betroffener Ebene gefällt“, so Roeder. Voraussetzung für einen Erfolg im Begleitausschuss: Ansprechpartner muss die förderfähige Zielgruppe im Alter zwischen 15 und 65Jahren sein und das Projekt muss zum Lokalen Aktionsplan passen. Roeder zieht eine nicht nur positive Bilanz: „In den ersten Jahren hatten wir schon Irrläufer“, gibt er zu. So seien das Mieternetzwerk und die Elterninitiative mangels Interesse gescheitert. Und: Die Bürokratie und teilweise mangelnde Disziplin der Teilnehmer sei ein Problem. „Das darf uns aber nicht abhalten, weitere Projekte anzuschieben.“ Zwar sei es nicht die Aufgabe des LOS-Projektes, neue Arbeitsplätze zu schaffen, aber wenn die Teilnehmer anschließend ehrenamtliche Tätigkeiten ausübten, sei das auch schon ein Erfolg. Einen Eigenanteil wie beim Leader +-Programm, müssen die Antragsteller nicht tragen. „Das könnten sie sich auch gar nicht leisten“, sagt Roeder, „obwohl das gut wäre für die Eigeninitiative.“ Dass die verteilten Summen Europagelder sind, sei in den Köpfen der Menschen nicht verankert. „Das ist im Hintergrund aber auch nicht so beabsichtigt, wird aber in Zukunft eine stärkere Rolle spielen“, sagt Roeder. Es sei aber verlockend, für die Finanzierung in den Topf der EU zu greifen, denn die Stadt Itzehoe hätte keine 100000Euro von 2005 bis 2006 dafür übrig gehabt, ist sich Roeder sicher.